Rückgang der Geburtenrate
Erstellt von Nelia am 21. Januar 2013
Mit den Ursachen des Rückgangs der Geburtenrate befassen sich sicherlich zahlreiche Sozialwissenschaftler, ohne der Politik Lösungswege aufzuzeigen. Mit der Bereitstellung von Kitas und Tagesstättenplätze kann man die Situation nur unwesentlich beeinflussen.
Es ist zwar ganz gut zu wissen, dass man das Kind in fürsorgliche Hände geben kann, wenn man seiner beruflichen Tätigkeit nachgeht. Aber vielmehr stimmen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht. Mit dem Wunsch nach einem Kind benötigt man auch eine andere Wohnung. In Hamburg und in Berlin sind die Nettokaltmieten in den letzten 8 Jahren (2012) um 25,5 bzw. 23,2 % angestiegen. Die Stromnebenkosten wie auch die Heizkosten sind um mehr als 30 Prozent gestiegen. Nach Untersuchung des Immobilienverbands Deutschland betragen die Wohnungskosten rund 35 Prozent des jeweiligen Haushaltseinkommens. Eine Wohnung zu finden, ist in den Zentren bereits äußerst schwierig geworden.
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Ein weiterer Grund sind die hohen Steuer- und Abgabenbelastungen. Die Energiewende wirkt sich hier zusätzlich aus. Nach einer OECD-Studie (2011) muss ein unverheirateter Geringverdiener mit zwei Kindern in Deutschland 29,7 Prozent seines Gehaltes abführen. Das Wenige muss dann noch geteilt werden. Der Wunsch nach einem Kind stellt somit ein Armutsrisiko dar. Es ist nicht nur das, sondern man ist mehr oder weniger orts- und zeitgebunden. Verliert man seine Arbeit, so kann man nicht so schnell in eine andere Stadt umziehen, um dort zu arbeiten.
Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bringen, kostet sehr viel Energie. Hinzu sind Kinder ein ökonomischer Faktor für die Eltern geworden.
Die wirtschaftliche Unabhängigkeit (Lehre, Studium) der jungen Menschen wird erst sehr spät erreicht, wie früher. Der Gedanke bzw. Wunsch nach einer eigenen Familie verschiebt sich um viele Jahre nach hinten. Dazu kommt aus meiner Sicht, dass eine Familie heute nicht mehr die soziale Wertigkeit wie früher hat. Gemeinsam das Leben gestalten. Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt im Singlehaushalt. Die Wertvorstellungen zu einem Partner haben sich geändert. Um Kinder zu bekommen, müssen auch Frauen und Männer zusammenleben und gemeinsam ihr Leben planen. Sowohl für sich und ihre Kinder eine Perspektive sehen.
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