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Was kann man gegen einen Zeckenbiss tun?

Erstellt von Nelia am 3. Mai 2018

In der Zeit von März bis Oktober haben die kleinen Plagegeister Saison. Sie lauern an Sträuchern, auf Farnen, im hohen Gras, am Wegrand und sogar auf herumliegenden Baumstämmen und Ästen im Wald. Wer dort spazieren geht oder spielt, kann die Zecken aus dem Unterholz oder von Büschen abstreifen. So erkennen Sie einen Zeckenbiss, beugen vor und entfernen diesen.
Bei uns in den Waldkarpaten sind endlose Wälder. Leider können wir bei uns zurzeit nicht in den Wald. Eben, weil eine sehr große Zeckenplage vorhanden ist.

Waldkarpaten bei Rachiv

So kann man einem Zeckenbiss vorbeugen

Lange Hosen, lange Shirts, geschlossene Schuhe, eine Kopfbedeckung mit Nackenschutz und lange Hosen sowie Socken können zwar nicht verhindern, dass eine Zecke zubeißt. Jedoch muss diese erst einmal auf der Kleidung unterwegs sein, um eine freie Stelle auf der Haut zu finden, wo sie zuschlagen kann. Die Impfung beim Hausarzt schützt nicht vor dem Zeckenbiss, sondern vor der Infektion mit dem gefährlichen FSME-Virus. Dies steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Zeckenbiss direkt zu schützen. Das klappt am besten mit heller Kleidung, auf welcher die Zecke leichter zu erkennen ist.

So lässt sich der Zeckenbiss erkennen

Der Biss der Zecke bleibt oft unbemerkt, da dieser meistens nicht weh tut. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Einstichstelle von der Zecke mit ihrem Speichel betäubt wird. Deshalb ist es sehr wichtig, dass vor allem Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich abgesucht werden. Das betrifft auch folgende Körperstellen:

  • Ohren
  • Haaransatz
  • Kniekehlen
  • Achselhöhlen
  • Genitalbereich

Die kleinen Spinnentiere sind nur etwa zwei bis vier Millimeter groß, wenn sie sich im hungrigen Zustand befinden. In diesem Moment werden die Zecken nur als kleiner schwarzer Punkt wahrgenommen. Hat sich die Zecke erst mal mit Blut vollgesaugt, nimmt sie an Körpergröße ordentlich zu. Dann wird sie bis zu 10 Millimeter groß. Dann fällt die Zecke von der Haut einfach wieder ab. Es bleibt ein winziger und blutiger Fleck zurück, welcher in der Regel leicht juckt.

Die Widerhaken der Zecke lösen

Das wichtigste, was es nach einem Zeckenbiss zu tun gilt, ist die Zecke zu entfernen. Das Spinnentier kann leicht mit einer entsprechenden Zeckenzange, welche man in der Apotheke bekommt, herausgedreht werden. Um die Zecke zu entfernen, wird diese mit der Zange fest am unteren Teil des Körpers gepackt. Nun muss gewackelt und gedreht werden, bis sich die Zecke anschließend herausziehen lässt. Durch das vorsichtige Wackeln werden die Widerhaken gelöst und das Tier lässt los. Wenn Sie keine Zange zur Hand haben, können Sie auch ein Wattestäbchen nutzen, um die Zecke zu entfernen. Damit fährt man ganz einfach im oder gegen den Uhrzeigersinn um die Zecke und wiederholt dies mehrmals. Die Zecke wird auch bei dieser Vorgehensweise irgendwann loslassen. Alternativ kann man die Zecke auch mit den Fingernägeln unterhalb des Körpers packen und diese vorsichtig herausziehen. Wichtig ist, dass sie nicht nur die Zecke entfernen, sondern die Bissstelle anschließend gründlich desinfizieren.

Verbliebene Reste in der Haut

Für den Fall, dass es Ihnen nicht gelungen ist, alle Teile der Zecke zu entfernen, ist das nicht weiter schlimm. Auch die Teile wie zum Beispiel der Stechapparat, welche noch in der Haut stecken, fallen nach einer gewissen Zeit von allein heraus. Dennoch kann es natürlich nicht schaden, die betroffene Stelle einem Arzt zu zeigen. Sie sollten jedoch unbedingt darauf verzichten, die Zecke in bestimmten Flüssigkeiten zu tränken. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Benzin
  • Öl
  • Nagellackentferner

Diese Substanzen können eine Infektion auslösen und sollten deshalb keine Anwendung finden.

So schnell wie möglich die Zecke entfernen

Grundsätzlich gilt bei einem Zeckenbiss: So schnell wie möglich die Zecke entfernen. Denn je eher das Spinnentier aus der Haut entfernt wird, umso weniger Zeit hat es, gefährliche Krankheiten wie FSME oder Borreliose zu übertragen. Zudem gibt es in der Apotheke bestimmte Präparate, welche einen zeckenabwehrenden Stoff beinhalten. Natürlich ist dies kein Garant dafür, sich vollständig vor einem Zeckenbiss zu schützen. Die Frage, ob eine Zecke herausgezogen oder herausgedreht werden soll, wird in folgendem Beitrag beantwortet: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/zecken-entfernen-wie-geht-das-richtig-a-1043149.html.

Das Vorkommen der Borrelien

Zu den Haupterregern, welche die Zecke überträgt, gehören das FSME-Virus und die Borreliose. Ist das FSME-Virus erst einmal ausgebrochen, gibt es kein heilendes Medikament dagegen. Eine Impfung kann jedoch schützen. Der Impfstoff ist bereits für Kinder ab einem Jahr zugelassen. Der Erreger kommt jedoch nicht überall vor. In Norddeutschland ist das Virus kaum zu finden. Im Süden von Deutschland sind dagegen zahlreiche Gebiete befallen. Im Internet finden Sie mehrere Seiten, welche genau aufzeigen, wo der Erreger am häufigsten verbreitet ist. Anders verhält es sich mit der Borreliose. Dabei handelt es sich um Bakterien, welche überall vorkommen können.

Achten Sie nach dem Spaziergang auf Hautrötungen

Borrelien lösen unterschiedliche Symptome aus. Das kommt immer darauf an, wie lange die Infektion zurückliegt. Zunächst kommt es ein paar Wochen nach der Infektion zu einer Rötung in Ringform, welche sich um die ehemalige Bissstelle zieht. Wer einen Zeckenbiss hatte, sollte seine Haut anschließend regelmäßig Rötungen untersuchen, welche einen ungewöhnlichen Eindruck hinterlassen. Eine Borreliose-Infektion kann folgende Krankheitserscheinungen auslösen:

  • Hirnhautentzündungen
  • Muskelentzündungen
  • Lähmungen von Gesichtsnerven
  • Gelenkbeschwerden

In der Regel wird die ringförmige Rötung jedoch zeitnah entdeckt und es kann ein Antibiotikum verabreicht werden. Die Behandlung dauert etwa drei Wochen. Wer unsicher ist, ob ein Zeckenbiss stattgefunden hat, kann auch eine Blutuntersuchung nach vier bis sechs Wochen vornehmen lassen. Eine frühere Blutuntersuchung macht keinen Sinn, da es etwas Zeit in Anspruch nimmt, bis der Körper der Borreliose mit der Produktion von Antikörpern entgegenwirkt. Wer dann eine Infektion feststellt, hat genug Zeit, den Schaden behandeln zu lassen. Es besteht zudem die Möglichkeit, die herausgezogene Zecke selbständig ins Labor einzusenden, wo das Tier mittels PCR-Untersuchung auf die Bakterien überprüft wird. Dabei handelt es sich jedoch um eine recht teure Untersuchung. Die dafür anfallenden 100 EUR werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Fazit – Vollständiger Schutz nicht gegeben

Auch wer lange Kleidung trägt und entsprechende Mittel aus der Apotheke anwendet, kann sich nicht zu 100 Prozent vor einem Zeckenbiss schützen. Helle Kleidung sorgt dafür, dass die Spinnentiere schneller gesichtet werden. Kommt es dann trotzdem zum Zeckenbiss, lassen sich die Tiere einfach aus der Haut ziehen. Am besten eignet sich dafür eine Zange, welche in der Apotheke für kleines Geld erhältlich ist. Der Gang zum Arzt ist in jedem Fall ratsam.

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