Seit 2010 fahren wir regelmäßig mit dem Auto durch die Slowakischen Republik und halten uns dort nur sehr wenig auf. Daher können wir die Lebensweise nicht einschätzen und nur unsere Eindrücke vermitteln. Unsere vorwiegende Fahrstrecken waren von der polnischen Grenze über Svidnik über Michalovce nach Uschgorod (Ukraine) und in den ersten Jahren von Uschgorod über die Städte Kosice und Pereov über die Hohe Tatra in Richtung Krakau (Polen). In dem Gebiet bei der Hohen Tatra wohnen auch heute noch die Karpatendeutschen. Im 18. Jahrhundert siedelte Maria Theresia (regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn und Böhmen) die auf die Holzverarbeitung spezialisierte Karpatendeutschen im östlichen Gebiet der Waldkarpaten (Transkarpatien) an. Aufmerksam auf die Karpatendeutschen wurde ich 2010 im Sommer, wo mein Autoradio in der Ostslowakei einen deutschsprachigen Sender mit der Sendung über die Geschichte der Karpatenukrainer empfangen hatte.
Bereits in den 90iger Jahren im letzten Jahrhundert hatte meine Firma Kontakte zu einer slowakischen Firma. Wir wollten gemeinsam einige Projekte bearbeiten. Auch hatte ich auf einer Baustelle mit slowakischen Arbeitern zusammengearbeitet. Es war alles in Ordnung.
Wenn man aus der Richtung von Polen über die Grenze zur Slowakei bei Svidnik kommt, fällt auf, dass die Wohngebäude in den Dörfern optisch nicht so schön wie in Polen aussehen. In den Städten oder Touristenbieten fällt dies nicht so auf, da stehen sehr gepflegte und schöne Gebäude.
Die optischen Eindrucke der Einfamilienhäuser und der Grundstücke sind im Vergleich zu Polen durchschnittlich weniger schön, aber auch besser als in Ungarn. Es gibt viele ältere Gebäude mit Flachdächern.
Mehrheitlich gibt es nicht die extremen Unterschiede zwischen den Gebäuden, wie in Rumänien mit Ihren riesigen Villen und den traditionellen kleinen Holzhäusern. Wobei die Holzhäuser sowohl im Sommer als auch im Winter ein angenehmeres Raumklima haben. Die Grundstücke in der Slowakei werden heute kaum noch für die Erzeugung von Gemüse oder Obst genutzt.
Über die Lebenshaltungskosten (Lebensmittel und Wohnkosten) haben wir nur wenige Informationen. Dazu müsste man selbst einige Monate dort wohnen. Diese sind jedoch niedriger als in Deutschland.
Vergleicht man die durchschnittlichen Preise für Immobilien oder auch die der Unterkünfte in Hotels oder Appartements, so sind diese höher als in Rumänien oder in Ungarn.
In der Slowakei sind auch die großen Handelsketten anwesend. Wir waren z. B. in Kaufland einkaufen, das Angebot war in Ordnung. Kleine Lebensmittelläden in den meisten Dörfern oder Basare haben wir nicht gesehen. In den etwas größeren Orten befinden sich verschiedene Supermärkte. Diese haben, wie in Ungarn oder Rumänien, auch am Sonntag geöffnet.
Die Sortimente in den kleinen Supermärkten (Konzum ABC) in den Dörfern, z. B. in Zdiar, sind eher sehr bescheiden, reichen jedoch für den täglichen Bedarf aus.
Uns wurde 2024 berichtet, dass im benachbarten Zakopane einige Hotels an Saudis verkauft wurden. Die Folgen waren ein erheblicher Preisanstieg für Lebensmittel, was sowohl der einheimischen polnischen als auch der slowakischen Bevölkerung nicht gefallen hat.
Der 2-wöchige Aufenthalt im Gebiet der Hohen Tatra war sehr angenehmer. Bisher hatten wir uns nur einige Tage in Velky Meder aufgehalten. Dagegen ist die Hohe Tatra ein Feriengebiet, geeignet für den Winter und auch für die Sommerzeit. So befinden sich z. B. in Zdiar unterschiedliche Restaurants und ausgebaute Wanderwege. In diesem Ort bekommt man auch frischen Schafskäse direkt vom Erzeuger. Uns wurde berichtet, dass für die Herstellung und Schafhaltung viele bürokratische Forderungen erfüllt werden müssen.
Die Straßen sind in einem ordentlichen Zustand, viel besser als die Straßen in Ungarn. Es gibt teilweise auch Radwege. Die Mautgebühr ist nur für die Autobahn erforderlich. Alle übrigen Straßen sind für den Pkw frei. In der Nacht wird in den Dörfern die Straßenbeleuchtung abgeschaltet, was für die Orientierung nicht gerade vorteilhaft ist.
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