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Informationen zum Leben und Wohnen auf Djerba in Tunesien

Das erste Mal war ich 1991 für einige Tage in Tunesien. Wir sind nun seit 2013 längere Zeit auf Djerba, wohnen und arbeiten hier und haben zu mehren tunesischen Familien Kontakt. Da wir auch dauerhaft auf Djerba wohnen wollten, haben wir uns auch intensiv mit den Möglichkeiten des dauerhaften Aufenthaltes und mit dem Erwerb von Immobilien befasst. In den einzelnen Beiträgen haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Auf der Insel befinden sich über 120 Hotelanlagen. Es dürfte verständlich sein, dass ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung direkt und indirekt vom Tourismus lebt.

Die gegenwärtige Situation auf Djerba

Nach den von der USA angezettelten Unruhen ist Tunesien dank einer klugen Politik nicht wie sein Nachbarland Libyen in ein Chaos versunken. In der Tourismusbranche hatte es aber trotzdem eine negative Wirkung hinterlassen. Weshalb diese Branche auf Djerba so einen katastrophalen Niedergang erleidet, wird sicherlich verschiedene Ursachen haben. Es ist ein sehr hart umkämpfter Markt mit den anderen Touristenzentren in Ägypten, Türkei, Spanien und in anderen Ländern. Es wird mit allen Mitteln darum gekämpft und gelegentliche Opfer einkalkuliert. Deutschland ist schon lange nicht mehr das sichere Land. Auch wenn die Medien einen anderen Eindruck vermitteln wollen.

Fakt ist, ohne die russischen Gäste hätte die Tourismusbranche auf Djerba das Jahr 2016 nicht überlebt. Es würde die Ferieninsel Djerba nicht mehr geben!! Für die wenigen Westeuropäer würden keine Flugzeuge auf die Insel fliegen und erst recht nicht im Winterhalbjahr. Bereits 2015 war die Arbeitslosenquote bei der heimischen Bevölkerung sehr groß.
Hotels sind wie jedes Unternehmen auf Umsatz und natürlich auch auf Gewinn angewiesen. Gibt es kein Umsatz, so muss das Unternehmen in Konkurs gehen. In diesem Fall betrifft das eine ganze Branchen mit der gewachsenen Infrastruktur. Wenige Touristen bedeuten keine Flugverbindungen mehr dort hin und die verbliebenen Hotels müssen die Serviceleistungen rapide senken und oder einfach teurer werden, um wenigsten die Fixkosten zu decken. Das geht aber auch nur eine begrenzte Zeit. Soziale Auffangmaßnahmen für die Bevölkerung, welche direkt oder indirekt von der Touristenbrache leben, gibt es nicht, wie es z. B. damals nach der Schließung des Kohlebergbaus im Ruhrpott gab. Deutschland wird gerade von Wirtschaftsflüchtlingen überschwemmt, dann kämen noch viel mehr hinzu. Im Moment kommen überhaupt keine Touristen aus Belgien und Italien mehr. Im letzten Jahr sagte uns eine Touristin aus Belgien, dass aus Ihrem Land kein Flugzeug mehr nach Tunesien fliegt. Sie musste extra zu einem Flughafen nach Deutschland fahren.

Der Anteil an Touristen aus Deutschland hat sich gegenüber vorher um 70% verringert. Wir hören aber auch immer wieder von Touristen, "wenn die Russen kommen, dann kommen wir nicht!" Und für viele Deutsche sind Russen diejenigen, welche nicht Deutsch sprechen, also auch Polen, Ukrainer und andere Nationen hinter der östlich Grenze. Man sieht, wie die siebzigjährige antirussische Propaganda den geistigen Verstand einiger deutscher Mitbürger vernebelt hat. Jeder Tourist unterliegt den gleichen Rechten und Pflichten, egal welche Nationalität und Hautfarbe. Er bezahlt die angebotene Dienstleistung für seinen Urlaub bzw. Aufenthalt auf Djerba. Die russischen Urlauber besitzen Bargeld, welches auch in den Geschäften und in der Gastronomie ausgegeben wird. Dagegen müssen einige deutsche Urlauber noch den Kredit ihres letzten Urlaubs abzahlen. Deutsche Rentner sitzen ohnehin vorwiegend nur in der Hotelanlage. Die Mentalität der Russen ist eben ausgelassener als bei den Franzosen. Oder müssen alle Bier trinken und dazu Weißwürstchen essen?

Wohnen und Leben auf Djerba in Tunesien

Wir sind nun seit 2013 längere Zeit auf Djerba, wohnen und arbeiten hier und haben zu mehren tunesischen Familien Kontakt. Da wir auch dauerhaft auf Djerba wohnen wollten, haben wir uns auch intensiv mit den Möglichkeiten des dauerhaften Aufenthaltes und mit dem Erwerb von Immobilien befasst. In den einzelnen Beiträgen haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Wir haben auch Informationen zum Aufenthalt in anderen Ländern eingeholt und gesammelt. Die Informationen über das Leben und zu den Lebenshaltungskosten sind wesentlich niedriger als in Deutschland. Hier bekommt man das ganze Jahr frisches Obst und Gemüse ohne Konservierungsmittel und Nachreifung usw. Für eine gesunde Ernährung ist dies schon sehr von Vorteil. Es gibt zwar eine medizinische Grundversorgung, es ist jedoch dringend eine private Vorsorge vorzunehmen, wie es in vielen anderen Ländern erfolgt. Die Ärzte sind sehr gut qualifiziert und die Praxen sind gut ausgestattet. Meistens sprechend die Ärzte Französisch aber auch einige Deutsch. Dokumente, wie z. B. die Notarverträge und die Grundbucheinträge, werden in französischer Sprache verfasst. Eine Arbeitserlaubnis gibt es nur, wenn man hoch spezialisiert ist und keinem Tunesier den Arbeitsplatz wegnimmt. Auch hierzu haben wir in den Artikeln wichtige Informationen zusammengefasst. Wer fließend die französische Sprache beherrscht hat hier keine Schwierigkeiten bei der Kommunikation. Viele Tunesier sprechen ein paar Worte deutsch, da sie in der Tourismusbranche tätig sind, in Deutschland gearbeitet oder studiert hatten. Die Erlangung eines dauerhaften Aufenthaltes ist relativ einfach, viel einfacher als vielen anderen Ländern.

Die Tunesier sind im Allgemeinen ruhig und freundlich. Gerade in den Tourismuszonen erweckt dies manchmal einen anderen Eindruck, aber sie müssen etwas verkaufen oder eine Leistung anbieten, um sich und ihre Familie zu ernähren.
Bei dem sehr nierigen Einkommen ist dies nicht immer leicht. Natürlich verirren sich auch schwarze Schafe.

Nelia Sydoriak-Rauch im Gespräch in einer Möbeltischlerei in Ajim
Gespräch in einer Möbeltischlerei in Ajim

Nelia Sydoriak-Rauch im Gespräche auf einer Baustelle auf Djerba
Gespräche auf einer Baustelle auf Djerba

Nelia Sydoriak-Rauch auf einer Baustelle auf Djerba
Auf einer Baustelle auf Djerba

Nelia Sydoriak-Rauch bei der Untersuchung in einem Gebäude
Untersuchungen in einem Gebäude

Nelia Sydoriak-Rauch bei einem Beratungsgespräch zur Bauausführung
Ein Beratungsgespräch zur Bauausführung

Nelia Sydoriak-Rauch im Gespräch in Midoun
Gespräch in Midoun

Nelia Sydoriak-Rauch bei einem Gespräche auf Djerba
Gespräche auf Djerba

Nelia Sydoriak-Rauch hilft einem tunesischen Fischern
Bei tunesischen Fischern

Nelia Sydoriak-Rauch bei tunesischen Fischern
Bei tunesischen Fischern

Nelia Sydoriak-Rauch bei einem Gespräch bei der Olivenernte auf Djerba
Gespräch bei der Olivenernte auf Djerba (Tunesien)

Nelia Sydoriak-Rauch  bei einem Gespräch mit einen Tunesier bei der Olivenernte
Gespräch mit einem Tunesier bei der Olivenernte (Tunesien)

In Reiseprospekte findet man natürlich die aufgearbeiteten Informationen für die Touristen. Ist ja auch verständlich, dass diese Attraktionen für die 2 Wochen Urlaub suchen. Urlauber sind auf der Insel die wichtigste Einnahmequelle, da diese Geld in das Land bringen und dort auch ausgeben sollen. Die Bevölkerung auf Djerba sind daher gegenüber Touristen aus Europa freundlich und einige auch zu freundlich. An dieser Stelle sollen ausgewählte besondere Eindrücke genannt werden. Wir hatten die Telefonkarte von Orange Zuhause vergessen. Ohne Probleme hatten wir dort die gleiche Telefonnummer wieder bekommen. Bei unserem Laptop war das WIFI kaputt. Wir sind zu einem Computerservice in Midoun gegangen. Die jungen Leute haben sich sehr viel Mühe gegeben, den fehlenden Treiber zu finden. Ebenso gute Erfahrungen konnten wir bei dem Zahnarzt sammeln. Die vielen persönlichen Begegnungen mit der Einheimischen sind in guter Erinnerung.
Nachfolgend haben wir ausgewählte Lebensmittelkosten auf Djerba zusammengestellt.

Nelia Sydoriak-Rauch im Supermarkt in Ajim
Im Supermarkt in Ajim auf Djerba (Tunesien)

Nelia Sydoriak-Rauch auf dem Basar in Midoun
Auf dem Basar in Midoun auf Djerba (Tunesien)

Nelia Sydoriak-Rauch auf dem Basar im Ajam
Auf dem Basar im Ajam auf Djerba (Tunesien)

Auf dem Basar im El May
Auf dem Basar im El May auf Djerba (Tunesien)

Wenn man sich auf Djerba längere Zeit aufhalten möchte, dann gibt es verschiedene Wohnmöglichkeiten. Das Hotel ist die bequemste Möglichkeit, man braucht sich nicht um den Flug, das Essen und die kulturelle Unterhaltung kümmern.
Die Ferienwohnungen haben recht unterschiedliche Qualität. Für vernünftige Wohnungen muss man schon etwas mehr bezahlen, rechnet man jedoch den Aufwand zum Einkauf, Restaurantbesuche und die anderen kostenfreien Hotelangebote hinzu, so spart man gegenüber einem Hotel nur wenig.
Bei einer einfachen Ferienwohnung und bescheidenen Ansprüchen kann man dagegen recht gut sparen.

In einer Ferienwohnung auf Djerba
In einer Ferienwohnung auf Djerba (Tunesien)

Nelia Sydoriak-Rauch besichtigt ein Baugrundstück auf Djerba
Ein Baugrundstück auf Djerba (Tunesien)

Es besteht aber auch die Möglichkeit des Kaufes eines eigenen Hauses oder einer Wohnung. Der Immobilienkauf erfolgt analog wie bei uns. Die Eintragung erfolgt in einem Kataster. Das beim Kauf Betrügereien erfolgen ist nicht der Fall. (In anderen Ländern kann man schon einmal etwas kaufen, was dem Verkäufer nicht gehört.) Wer nicht kaufen möchte, kann aber auch eine Wohnung mieten. Egal, ob Eigentum oder Miete, beides muss gepflegt werden.

Nelia Sydoriak-Rauch besicht ein Haus, welches verkauft werden soll.
Verkauf eines Hauses auf Djerba (Tunesien)

Nelia Sydoriak-Rauch besichtigt eine Mietwohnung
Besichtigung einer Mietwohnung auf Djerba (Tunesien)

Tunesien war früher eine französische Kolonie, daher ist neben Arabisch auch Französisch eine Amtssprache. Der französische Einfluss ist überall zu erkennen, dies ist nicht nur auf die ökonomische Seite bezogen. Wir waren beim Arzt und in einer Klinik. Die Ausstattung entspricht unserem Niveau. Die Behandlungen sind allerdings preislich niedriger.
Es können viele Tunesier auf Djerba etwas Deutsch. Französisch wird in der Schule gelernt. Mit Französisch kommt man viel weiter. Jüngere Leute sprechen auch Englisch.
Ein ständiger oder über viele Monate langer Aufenthalt ist bei entsprechendem Nachweis der finanziellen Selbstständigkeit möglich. Ansonsten ist der Aufenthalt für Europäer ohne Visum 3 Monate möglich. Es bieten sich jedoch verschiedene Möglichkeiten an, den Aufenthalt etwas zu verlängern.

Wir waren in den Wintermonaten November bis März auf Djerba. Im Dezember, Januar und Februar ist es kühl aber durch die Meeresluft recht ausgeglichen und die Temperaturen liegen im Schnitt bei 15 °C. An einzelnen Tagen auch nur 10 °C aber auch über 20 °C. An windgeschützten Stellen kann man sich auch sonnen. Ein Strandspaziergang in der salzhaltigen Meeresluft ist fast jeden Tag möglich.
Dagegen ist es in den Sommermonaten sehr heiß und man kann sich am Tag nur im Gebäude aufhalten.

Nelia Sydoriak-Rauch am Mittelmeerstrand auf Djerba
Am Mittelmeerstrand auf Djerba (Tunesien)


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