Wir wohnten von Ende Mai 2016 zwei Wochen im Ort Sonnenstrand am Schwarzen Meer in Bulgarien in dem Hotel Azzuro. Das kleine 3-Sterne Hotel befindet sich in der Nähe des Zentrums und ist etwa 5 Minuten vom Strand entfernt. Wir waren erst am späten Abend im Hotel angekommen und erhielten einen kleinen Beutel mit Mineralwasser und etwas zu essen. (So etwas gibt es bei unserem tunesischen Hotel überhaupt nicht.) Der Zimmerschlüssel bleibt bei der Abwesenheit bei der Rezeption. Nicht verständlich ist die Abgabe der Pässe in der Rezeption bei der Ankunft zwecks der Registrierung. Nach 1 oder 2 Tagen sollten wir diesen wieder zurück bekommen.
Die Hotels haben eine Hotelanlage mit Pool, sind jedoch nicht vollständig durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschlossen, wie es z. B. bei den tunesischen Ferienhotels ist. Das Hotelgelände kann in vielen Fällen ohne Probleme auch von fremden Touristen betreten werden, aber was kaum der Fall ist. Ausnahmen sind die Luxushotels mit Wachschutz.
In der Hotelanlage Azzuro befinden sich der Pool mit der Liegefläche im Inneren des Hotels und ist so für andere Touristen abgeschlossen. Sowohl das Zimmer als auch das Restaurant und die Außenanlage mit dem Pool sind in Ordnung. Das Personal ist freundlich. Die Verpflegung in unserem Hotel hatte viele schmackhafte Speisen. Beim Frühstück und Abendbrot gab es ein breites Angebot an frischen bulgarischen Produkten, wie Fisch, Hühnchen, bulgarischer Käse, Obst (Kirsche, Melone aus dem benachbarten Griechenland, Erdbeeren, Apfel, Nüsse, Honig usw.) Wein, Bier, Limo, Wasser, Tee, Kaffee [Automat] und verschiedene Sorten Brot. Natürlich gab es auch verschiedene Speisen nach russischem Rezept für die überwiegend russischen Gäste. Es ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei. Es ist ein recht ordentliches Buffet für ein 3 Sterne Hotel.
Auf den kleinen Balkons steht ein Stuhl und die Balkontüren haben Fliegengitter. Wenn Sie eine Leine und Klammern mitnehmen, dann können Sie ihre Badesachen und kleine Handwäsche auf dem Balkon trocken. Die Zimmer haben einen kleinen Kühlschrank. Die Mitnahme von Speisen auf das Zimmer ist verboten. (Wozu dann der Kühlschrank?)
Im Hotel waren alle Altersgruppen. Es ist auch recht gut geeignet für Kinder.
Ganz wichtig ist auch, der Hotelbesitzer ist jeden Tag persönlich anwesend und kann jederzeit angesprochen werden. In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass die russischen Gäste sehr diszipliniert waren.
In der Nähe des Hotels sind 3 Restaurants, von den bis etwa 1 Uhr laute Musik kommt. Das gleiche Problem haben aber auch andere Hotels, welche sich in der Nähe befinden.
Die Saison beginnt um den 20. Mai und endet etwa um den 10. September. Wer ein erlebnisreichen Urlaub machen möchte, ist hier richtig. Wassersportangebote, viele Restaurants, Bars, Discos usw. Die Hotelanlagen sind abgegrenzt aber nicht durch Zäune oder Wachmänner. Sie sind in das ganze Feriengeschehen integriert.
Überall gibt es während der Saison viele geöffnete Kaffees und Läden für Lebensmittel, Badesachen, Textilien usw. Alles sehr preiswert. Zum Beispiel 0,5 l Bier 0,50 Euro oder ein Glas Rotwein 1,50 Euro, Pizza ab 1,50 Euro.
Während der Saison sind viele Läden 24 Stunden geöffnet. Supermärkte, Aldi, Restaurants und kleine Läden sind bis 23 Uhr und zum Teil auch länger offen. Man kann hier viel erleben und am Abend durch die Straßen mit Restaurants bummeln.
Die Straßen in Sonnenstrand sind eng und in der Strandnähe sind es Einbahnstraßen und es gibt zeitlich befriste Halte- bzw. Parkverbote. Um an eine bestimmte Stelle, z. B. unser Hotel, zu kommen, muss man die verbotene Richtung der Einbahnstraße fahren. Die Bulgaren sagen, "machen wir alle so, wie soll man sonst da hin kommen." (Wir hatten das Auto dann lieber außerhalb des Hotelviertels abgestellt und sind die 5 Minuten gelaufen, da ohnehin kein Parkplatz vorhanden war. In dem Video werden die neuen Feriengebiete Sweti Wlas und Sonnenstrand gezeigt.
Bulgarien hat gerade am Schwarzen Meer ein gutes und gesundes Klima. Die Menschen sind freundlich und auch hilfsbereit. Wer hier ständig wohnen möchte, muss auf einige Annehmlichkeiten verzichten. Wird jedoch mit einem angenehmen Klima und vielen frischen Obst belohnt. In den Feriengebieten sind die Kaffees und Läden vorwiegend nur während der Saison geöffnet!! Vor dem Kauf einer Ferienwohnung sollten Sie das beachten.
Die Korruption hat weiterhin zugenommen und wie in vielen anderen Ländern wird der Ausländer wie eine Weihnachtsgans ausgenommen. Man muss also sehr aufpassen, da man die Sprache und vor allem die bulgarischen Gesetze nicht kennt.
Bevor man hier eine ständige Aufenthaltsgenehmigung bekommt, muss man einiges beachten und es ist nicht mit 3 Euro abgetan. Beim Erwerb eines Hauses oder einer Ferienwohnung ist einiges zu beachten. Zum Beispiel unterscheidet sich der vereinbarte Kaufpreis vom Preis im Notarvertrag. Es gibt aber auch die Möglichkeit, wenn der Verkäufer das Haus aus finanziellen Gründen verkaufen musste, die Immobilie bis zum Ablauf eines Jahres wieder zurück bekommen kann. Bei den Ferienwohnungen in den Wohnparks dürfte dies weniger der Fall sein. Die Ferienhäuser sind für den Sommer gebaut und verfügen meistens über keine Heizmöglichkeit. Mit dem Ende der Ferienzeit sind die meisten Läden im Feriengebiet wieder geschlossen.
An dieser Stelle soll auch noch einmal erwähnt werden, was auch für andere Auswanderländer gibt: Traue nicht deinem Landsmann, nicht den einheimischen Frauen, verfalle nicht dem Alkohol und gute Anwälte sind rar.
Als Tourist in den Feriengebieten ist es wie überall. Wir hatten nirgendwo Probleme und sind auch am späten Abend durch die Straßen von Sonnenstrand gebummelt und haben in den Restaurants bulgarischen Wein getrunken. Viel der Bulgaren sprechen ganz gut Deutsch.
In Bulgarien gibt es ein soziales Sicherungssystem auf niedrigerem Niveau, aber damit sollte man zurechtkommen. Allerdings fehlt es an guten Ärzten und die medizinische Absicherung ist schwach. Viele spezielle medizinische Behandlungen kann man nur in Sofia erhalten.
Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Von ursprünglich ca. 8,7 Millionen (1990) Bulgaren leben noch ca. 7,2 Millionen (2014) im Land. Vor allem junge Leute und Fachkräfte haben das Land verlassen.
Bulgarien ist seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der EU und seit 2004 Mitglied der NATO.
Die genaue Anzahl der Deutschen, welche nach Bulgarien ausgewandert sind, ist nur schlecht einzuschätzen. In anderen Portalen werden etwa 5000 deutsche Auswanderer genannt. Aber fasst genauso viele Deutsche haben das Land wieder verlassen. Die genaue Zahl ist auch nicht so ausschlaggebend. Aber die Größenordnung zeigt, dass Bulgarien kein Auswanderland ist. Ungarn hat da ganz andere Zahlen aufzuweisen.
Anders verhält es sich für den Sommerurlaub. Für den Urlaub ist es nicht nur wegen des niedrigen Preises interessant, sondern man kann am Sonnenstrand viel erleben. Wer Bulgarien nicht kennt, sollte auf jedem Fall auch einmal dieses Land besuchen.
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