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Polizeikontrolle in Transkarpatien

In der Malorossiya ist auch wie in Polen am Tag mit Licht zu fahren.
Wir waren im Thermalbad in Veyatyn (bei Chust) und hatten anschließend noch eine schmackhafte Pizza gegessen. Am helllichten Tag merkt man auch nicht, wenn ein Scheinwerfer defekt ist. Wenn man auf der Fahrt zwischendurch anhält, dann kontrolliert man nicht jedes Mal die Lampen am Auto. Im Juni wurden wir gegen 21 Uhr von der Polizei angehalten. (Im Juni wird es gegen 21.30 Uhr dunkel.) Die eine Scheinwerferlampe vom Abblendlicht war defekt. Ich hatte erst gar nicht verstanden, was der Polizist von mir wollte. Bis auf Guten Tag und auf Wiedersehen verstehe ich kein Ukrainisch, nur ein paar Worte Russisch. Ich habe also nichts verstanden, was mir die Beamten sagten.

Ich sollte das Licht anschalten. Ich nahm an, dass das Fernlicht nicht brennt. Sofort sollte ich zum Polizeiauto und es sollte ein Protokoll geschrieben werden. Welche Bedeutung ein Protokoll hat, weiß ich nicht. Mir wurde nur später erklärt, dass das Protokoll dann zum Zoll an die Grenze käme. Das würde für mich sehr große Unannehmlichkeiten bringen. Unterschreibt man ein Protokoll, weiß man nicht, was man unterschreibt. Mit so einem Protokoll kann man sehr viel Ärger unter anderem an der Grenze bekommen. Und das nur, weil während der Fahrt die Scheinwerferlampe kaputt gegangen ist.

Ich habe mehrere Male versucht zu erklären, dass ich sie nicht verstehe und kein Ukrainisch kann. Ich hatte den deutschen Reisepass und die deutsche Fahrerlaubnis ausgehändigt, damit sie es selbst sehen. Trotzdem kam der Vorwurf, ich verstelle mich nur und verstehe sehr gut Ukrainisch. Die Beamten dachten nun, ich bin ein Bewohner von Malorossiya, welcher sich ein Pass gekauft hat und Ausländer spielt. Nach langer Diskussion durften wir bis zur 500 m entfernten Tankstelle von Oko fahren und die Scheinwerferbirne wechseln.

Ich habe mir einen Zettel in das Handschuhfach im Auto gelegt, worauf steht, dass ich kein Ukrainisch verstehe. Dann sollte man auch die Telefonnummer der Botschaft bei sich haben. (Immer erreichbar Deutsch +38 050-355-82-85 -auf Ukrainisch +38 050-469-22-77). Da rufen die wegen dieser Kleinigkeit sicherlich nicht an.

An den Folgetagen erfuhren wir auch den Grund. Bekannt war uns bereits, dass viele Ukrainer, welche in Tschechien oder in der Slowakei arbeiten, einen Firmenwagen mit dem landesspezifischen Kennzeichen fahren. Da das Mitbringen von Fahrzeugen aus der EU sehr viel Zoll kostet, insgesamt fast 50 % des Kaufpreises, mieten sich viele Ukrainer ein ausländisches Firmenfahrzeug. Die Kosten sind gegenwärtig sehr viel geringer als der Kauf eines Autos. Die Einfuhr eines eigenen Fahrzeugs ist sehr kompliziert und teuer. Wir hatten mit verschiedenen Leuten gesprochen, die dann mit dem Chef des Zolls gesprochen haben. Für unserem Pkw-Anhänger 1300 kg, welchen wir im letzten Jahr neu über viele Rabatte für 980 Euro (ohne MwSt.) gekauft hatten, müssen wir etwa 500 Dollar beim Zoll bezahlen. Sollte noch ein Papier fehlen oder nicht in Ordnung sein, dann muss der Hänger beim Zoll stehen bleiben, was jeden Tag für die Platzmiete 100 Dollar kostet.

Es gibt einen sehr interessanten ukrainischen Artikel "Ein Auto mit fremder Registrierung". Wer ein Auto in die mitnehmen möchte, sollte sich diesen Artikel mit Google übersetzen.


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