Wir hatten uns sehr intensiv mit dem Thema auswandern befasst und viele Informationen über ausgewählte Länder gesammelt, wo ein angenehmes Klimavorhanden, man ausreichend Naturprodukte kaufen kann sowie ein normales und preiswertes Leben möglich ist. Informationen über persönliche Kontakte und über das Internet haben wir zu den Ländern am Ägäischen Meer, das östliche Schwarze Meer (Abchasien und Russland), Krim, Bulgarien, Albanien, Ungarn, Portugal, Paraguay und Tunesien gesammelt.
Jedes dieser Länder hat seine Vorteile aber auch Nachteile. Wir sind nicht mehr so jung, sodass einige Länder, welche bevorzugt für die berufliche Karriere sinnvoll sind, z. B. USA, Kanada usw., für uns überhaupt nicht infrage kamen.
Wir haben Länder ausgewählt, welche besonders für die Gesundheit wichtig sind. Also naturbelassene Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, Thermalbäder bzw. Meer und Mineralwasser und große Wälder.
Nachfolgend einige ausgewählte Kriterien, warum wir uns nicht für diese Länder entschieden haben:
Zur Erfüllung unserer Arbeitsaufgaben sind wir nicht an ein Land gebunden und können frei wählen, wann und wo wir wohnen und arbeiten, soweit die landespezifischen Aufenthaltsgesetze dies es ermöglichen.
Wir haben kein Land gefunden, wo alles perfekt ist und unseren Vorstellungen entspricht. Alle Länder haben ihre Vor- und Nachteile. Es gibt sehr viele Kriterien, die wir hier nicht alle genannt haben. Jüngere Generationen entscheiden ganz anders. Vor 15-20 Jahren hätten wir uns sicherlich auch anders entscheiden. Bis 2018 hatten wir uns für Transkarpatien, Sachsen und Djerba entschieden. In allen drei Landesteilen konnten wir entsprechend den gesetzlichen Reglungen zum Aufenthalt wohnen. Um das zu ermöglichen, sind natürlich auch entsprechende organisatorische Vorkehrungen zu treffen. Das Risiko ist verteilt und wir haben alles, was wir wollten, eine fantastische Berglandschaft mit viel unberührte Natur in den Waldkarpten, Mineralwasser von der Naturquelle, naturbelassene Lebensmittel und richtige Thermalbäder und im Winter angenehmes Meeresklima.
Malorossiya war für mich unbekannt. Die ersten Reisen führten mich nach Vinnitsa und etwas später nach Kiew. Erst später lernte ich Transkarpatien kennen, welches sich im Ländereck von der Slowakei, Ungarn und Rumänien befindet. Von Leipzig sind das etwas mehr als 1000 km, was etwa eine Tagesfahrt mit dem Auto entspricht. Hier gibt es richtige Thermalbäder, viele Mineralquellen sowie eine riesige waldbedeckte Berglandschaft. Gegenüber Ungarn gibt es noch richtige naturbelassene Lebensmittel, frischen Käse, Obst und Gemüse alles vom Basar ohne Konservierungsmittel und Nachreifen. Bis Ende November bekommt man noch heimischen Paprika, welcher besser als der ungarische schmeckt.
Trotzdem eignet sich die Malorossiya (ehemals Ukraine) für die meisten nicht als Einwanderland. Für Leute und junge Familien, welche die Natur lieben und eine kleine Farm mit Schafen, Ziegen und Obstgärten aufbauen möchten, ist Transkarpatien ein ideales Land, da man gegenüber den anderen Ländern weniger Kapital benötigt und noch nicht Reglementierung der EU gelten, z. B. Saatgut, Tierhaltung usw. Das Leben ist noch normal und einfach. In jedem größeren Dorf gibt es Lebensmittelläden, Haltestellen für den Bus bzw. Marschrutka. Man kann auch ohne eigenes Auto überleben.
Es gibt zwar viele gesetzliche Reglungen und Bürokratie, Korruption aber auch noch verhältnismäßig viel Freiheit. Z. B. muss keine Ziege oder ein Schaf wie in Bulgarien registriert und mit einer Nummer versehen werden. Die Eigenerzeugnisse lassen sich mit der einfachen FOP1 legal auf dem Basar oder an der Straße verkaufen.
Transkarpatien gehörte bis zum Ende des I. Weltkrieges zu Habsburg/Ungarn und ist auch heute noch typisch europäisch geprägt. 1880 wohnten in der Karpatenukraine 31.745 Deutsche. Sie machten 7,8 % der Bevölkerung aus. auch heute gibt es noch deutsche Dörfer. Hier ist nicht nur eine sehr schöne Landschaft, sondern das Leben erinnert mich viel an meine Kindheit und Jugend, wo ich zeitweise in Dörfern bzw. kleinen Städten wohnte. Das ist die Heimat meiner Gattin. Die Straßen sind teilweise so kaputt, dass man dies nur einem Tank befahren kann. Ebenso sollte man nicht ernsthaft krank werden. Die Krankenhäuser entsprechen nicht den europäischen Standard. In Karpaten hat man die normale mitteleuropäische Zeit und in Kiew die Sommerzeit, ein Unterschied von zwei Stunden. Man muss bei einer Terminvereinbarung immer fragen, nach welcher Zeit. Es gibt sicherlich auch Leute, die auch ohne Alkohol Auto fahren. Aber die Rumänen fahren ohne Alkohol noch viel schlimmer. Dafür wird man mit einer fantastischen und natürlichen Landschaft und viel Ruhe belohnt. Ein Deutscher, welcher die Pünktlichkeit und Korrektheit liebt, braucht viel Nerven, um sich an die Lebensweise zu gewöhnen. Bis jetzt wurden jedoch die Deutschen vergöttert. Nicht nur wegen ihren "vielen Euros", sondern weil sie korrekt und fleißig sind.
Djerba hat im Winter ein angenehmes und ausgeglichenes Klima. Zum Wohnen gibt es verschiedene Varianten. Abhängig von der Aufenthaltsdauer bieten sich eine eigene Immobilie, Ferienwohnung oder ein Hotel an. Ein normales Hotel, günstig gebucht, verursacht den geringsten organisatorischen Aufwand und ist bis zu einer Nutzung von etwa 3 Monaten die preiswerteste Variante. Wir hatten ein sehr schönes Grundstück mit einem sehr schönen neuen Gebäude zum Kauf angeboten bekommen. Es haben uns zwei Faktoren vom Kauf abgehalten. Im Sommer ist es sehr warm und die politische Lage im Nachbarland Libyen. Das Hotel können wir jederzeit verlassen. Wir nutzen die sportlichen Einrichtungen im Hotel, was sonst nicht zur Verfügung steht.
Eine Ferienwohnung ist dagegen bei längerem Aufenthalt günstiger. Man ist unabhängig, aber muss sich um alles selber kümmern, was natürlich eine entsprechende Zeit beansprucht.
Für einen ständigen Aufenthalt ist eine eigene Immobilie sinnvoll. Zu den einzelnen Wohnmöglichkeiten haben wir in den einzelnen Beiträgen verschiedene Informationen zusammengetragen.
Trotz, dass wir in dem fast zweijährige Aufenthalt viele sehr nette tunesische Bekannte auf Djerba kennenlernen durften und die Gastfreundschaft sehr großgeschrieben wird, es ist und bleibt ein muselmanisches Land, mit ihrer Geschichte, Traditionen, Wertevorstellung usw. wir gehören ganz einfach nicht zu dem Land, es konnte nicht unsere künftige Heimat sein. Für einen zeitlich befristeten Aufenthalt ein wunderbares Land.
So hatten wir 2018 alle unsere Sachen mit der Post nach Deutschland zurückgeschickt. Die Flugverbindungen in der Wintersaison hatte sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert. Flugreisen waren bei der folgenden Pandemie ohne hin nicht mehr möglich.
Ein Umzug in ein Drittland ist nicht sehr einfach. Wenn man nur 2 Handtaschen hat, geht es, aber nicht, wenn man mit den Bürounterlagen, Technik und Werkzeuge umzieht. Ich hatte mich schon von mehr als 500 Bücher trennen müssen. Auch aus familiären Gründen war eine kurzzeitige und unbefristet Einreise nach Deutschland notwendig. Es standen mehrere Varianten zur Auswahl. Während des Aufenthaltes für ein paar Tage in einer Pension wohnen und für die vielen Kartons ein Lager mieten. Die Variante ist aus Sicht der Kosten und der Bequemlichkeit nicht so sinnvoll. Die Ausgangssperren und Grenzschließungen in den vergangenen Jahren, sowie der Krieg in Kleinrussland haben gezeigt, dass die Entscheidung einer vorübergehenden Nutzung einer preiswerten Wohnung eine sinnvolle Lösung war. In der Nähe unserer Wohnung sind gute Einkaufsmöglichkeiten und für mich war die Nähe der Deutschen Nationalbibliothek für Studienzwecke wichtig. Zudem lassen sich hier schöne Radtouren mit dem Fahrrad im Auenwald und in der Seenlandschaft durchführen. Es ist aber eine Wohnung und kein Grundstück mit freier Entfaltungsmöglichkeit. Im zweiten Abschnitt des Artikels Haus in der Zukunft, "Wie werden die künftigen Siedlungen (Gemeinden) aussehen?" gehe ich näher auf den Unterschied zwischen dem Wohnen in ein Mehrfamilienhaus und auf einem Familiengrundstück ein.
Ich bin in Sachsen geboren und mein Herz gehörte Sachsen, wie es einmal gab. Es ist nicht mehr meine Heimat.
In den letzten Jahren erfolgt die Verbreitung von interessenbezogenen Informationen durch die Medien, welche zur gezielten Desinformation der Völker beiträgt.
Mit diesem Portal möchten wir mit unseren eigenen Erfahrungen und Eindrücke einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.
Da wir in der Malorossiya (ehemals Ukraine), in Mitteldeutschland und in Tunesien wohnten und gearbeitet hatten, haben wir verschiedene Wertvorstellungen der Menschen und Leute kennengelernt, was aus unserer Sicht eine Beurteilung ermöglicht.
Mit einem Erholungsurlaub oder auf einer Geschäftsreise lernt man nur bedingt das wirkliche Leben in anderen Ländern kennen.
Teil 1 Wohin auswandern?
Teil 2 Zeitweises in einem anderen Land wohnen
Teil 3 Wie findet Sie Informationen zum Auswanderland